Letzte gemeinsame Stunden
Trauernden die Möglichkeit zu geben sich in ihrer ganz persönlichen Art und Weise und in Ihrem ganz individuellen Tempo zu verabschieden war und ist uns ein wichtiges Anliegen.
Für Viele ist das Abschiednehmen nicht leicht. Bei einigen Angehörigen ist es die Angst vor dem Unbekannten, der Anblick eines toten Menschen, vielleicht auch die Angst vor möglicherweise entstehenden Gefühlen. Bei einigen ist es aber auch der Wunsch den Verstorbenen „so in Erinnerung zu behalten, wie er war“. Im jahrelangen Umgang mit Verstorbenen und Angehörigen haben wir erfahren, wie hilfreich es sein kann, sich noch einmal von dem offen aufgebahrten Verstorbenen zu verabschieden.
Wahlmöglichkeiten. Raum und Zeit.
Der Bau unseres „Haus des Abschieds“ hatte ganz besonders den Anspruch den Tod wieder in das Leben zurück zu holen. Der Tot der Abschied von einem geliebten Menschen immer schwer und der Tod zunächst nicht zu begreifen. Aber die Umstände dieses Abschiedes zu erleichtern war und ist uns ein persönliches Anliegen. Natürlich unterstützen wir sie auch, wenn Sie sich eine Hausaufbahrung oder eine Aufbahrung an einem anderen Ort, meist einer Friedhofskapelle, wünschen.
Hausaufbahrung oder Abschiedsraum bieten einen Rahmen für die letzten gemeinsamen Stunden. Die Hausaufbahrung vermittelt Sicherheit durch den bekannten Raum, der Abschiedsraum trennt die Abschiedssituation vom Lebensraum und erlaubt auf diese Weise einen schrittweisen Abstand von der verstorbenen Person und dem Ort der Aufbahrung. Für was auch immer Sie sich entscheiden, es sollte Ihnen helfen, die Situation zu begreifen und den Tod als Tatsache anzunehmen. Sicher kennen Sie den Ausspruch "Es ging alles viel zu schnell …, dabei hätte ich so gerne noch …" Von solchen Gedanken ist entlastet, wer die letzten gemeinsam Stunden bewusst nutzen konnte.
Begreifen. Erinnern. Abschiednehmen- Ich kann dich jederzeit besuchen.
Den Tod eines Menschen anzunehmen und den Ist-Zustand zu akzeptieren, trägt auch zur Trauerarbeit bei. Den Tod wirklich zu begreifen, den verstorbenen Menschen noch einmal zu berühren oder erst einmal auszuhalten mit ihm oder ihr in einem Raum zu sein, hilft vielen Trauernden. Auch für Kinder kann dieser Abschied von einem verstorbenen Menschen sehr wichtig sein.
Es kann hilfreich sein, in den folgenden Tagen immer wieder den Verstorbenen zu besuchen, ihn anzuschauen, anzufassen und mit dem verstorbenen Menschen noch einmal zu sprechen. Einige Angehörige bringen selbstgeschriebene Briefe, Bilder oder Stofftiere mit, die dem Verstorbenen wichtig waren oder mit diesem verbunden werden. Zu wissen an welchem Ort der Verstorbene bis zur Trauerfeier bleibt, kann eine erste Beruhigung sein. Wir möchten Sie dazu ermutigen in der kurzen Zeit zwischen Tod und Trauerfeier so oft und zu welcher Uhrzeit sie es wünschen, den Verstorbenen zu besuchen. Wir machen dies unabhängig von Öffnungszeiten jederzeit für Sie möglich. – Wir lassen Sie auf diesen Weg nicht allein, sondern begleiten Sie auf Wunsch auf dem Weg zu Ihren Angehörigen.